Kindheit und Jugend in Sachsenhausen
Echte Sachsenhäuser kommen heutzutage meist in der Schulstraße 31 zur Welt. Das dortige Krankenhaus hilft jährlich rund 1.400 neuen Erdenbürgern ans Licht der Welt. Mit Abteilungen für Geburtshilfe und Pränatalmedizin ist die Einrichtung für diese Aufgabe bestens vorbereitet. Weiter geht es dann in der Regel mit Kinderkrippe, Kindergarten oder Hort, von denen es im Stadtteil rund zehn Einrichtungen gibt. Die weitere Fertigkeit fürs Leben gibt es dann in fünf Grundschulen (Willemerschule, Riedhofschule Mühlbergschule, Textorschule und Martin-Buber-Schule), der Hauptschule Schwanthalerschule, zwei Realschulen (Holbeinschule und Deutschherrenschule) und drei Gymnasien (Carl-Schurz-Schule, Schillerschule und Freiherr-vom-Stein-Schule). Darüber hinaus ist hier im Stadtteil die Abendhaupt- und Abendrealschule Frankfurt angesiedelt. Außerdem gibt es in Sachsenhausen die Freie Schule Frankfurt, eine renommierte Privatschule. Zu nennen wäre noch die Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen am östlichen Stadtrand.
Aktives Leben in den mittleren Jahren
Für die Sachsenhäuser in den mittleren Jahren bleibt ein breites Spektrum an Arbeitsstätten und Sportvereinen. Die sportliche Hauptattraktion „Rund um den Henninger Turm“ gibt es nicht mehr, aber die Bürger vor Ort kämpfen darum, dass zumindest der Turm als Wahrzeichen erhalten bleibt. Weit über das Rhein-Main-Gebiet hinaus bekannt sind die Ebbelwoikneipen wie „Wagner“ und „Das Gemalte Haus“ auf der Schweizerstraße sowie das Quartier Altsachsenhausen mit seiner besonders hohen Kneipendichte.
Frankfurter Südfriedhof – letzte Ruhe unter der Einflugschneise
Das circa 13 Hektar große Friedhofsareal liegt im Süden des Stadtteils in der Nähe der derzeit leerstehenden Sachsenhäuser Warte, entlang der belebten umgeben von der belebten Darmstädter Landstraße. Hier sind rund 13.000 Verstorbene begraben: vor allem Frankfurter, aber auch französische Opfer des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71. Der Südfriedhof ersetzte im Jahre 1868 seinen zu klein gewordenen, in der Brückenstraße / Schifferstraße gelegenen Vorgänger. Federführend waren seinerzeit der Architekt Friedrich Rumpf und der Stadtgärtner Sebastian Rinz. Die erste Beerdigung fand gleich am 1. Januar dieses Jahres statt, es dauerte aber noch sieben Jahre bis Verwaltung und Leichenhaus fertig waren. Die Arbeiten an der Trauerhalle mit dem markanten neoklassizistischen Portal als Zentralbau der Anlage fanden gar erst in den 1890ern ihr Ende. Zu den hier liegenden Persönlichkeiten gehören der ehemalige Bundesbankpräsident Otmar Emminger (1911–1986), der Ingenieur und Flugzeugpionier Carl Oskar Ursinus (1878–1952) und der Sozialphilosoph, Nationalökonom und römisch-katholische Theologe Oswald Nell-Breuning (1890–1991). Pro Jahr gibt es übrigens einen Bedarf von circa 4.500 Beerdigungstermine in Frankfurt, verteilt auf 36 Friedhöfe im gesamten Stadtgebiet.
Anreise zur Beerdigung Frankfurt, Südfriedhof: Innerstädtisch kommt man mit dem Bus ganz in die Nähe des Haupteingangs. Auswärtige, die mit PKW zur Beerdigung Frankfurt ansteuern, wählen an der A3 am besten die Ausfahrt F-Sachsenhausen und kommen direkt auf die besagte Darmstädter Landstraße und finden dort einen großzügigen gebührenpflichtigen Parkplatz.
Fazit: „Dribb de Bach“, von der Wiege bis zur Bahre
Sachsenhausen ist ein sehr lebendiger Stadtteil, indem für alle Lebenslagen vorgesorgt ist. Auch wenn der Stadtteil seit dem Mittelalter zu Frankfurt gehört, führen die rund 62.000 Einwohner auf der südlichen Mainseite doch ein gewisses Eigenleben. Der Legende nach soll der Name des Stadtteils auf von Karl dem Großen im Jahre 782 besiegte Sachsen zurückgehen, die dieser hier angesiedelt hat.